Heizkörper entlüften: Heizleistung wiederherstellen
Wenn die Heizung gluckert oder einzelne Heizkörper nicht mehr richtig warm werden, ist oft Luft im System die Ursache. Das Entlüften der Heizkörper ist eine einfache Maßnahme, die jeder selbst durchführen kann und die die Heizleistung deutlich verbessert. Mit den richtigen Handgriffen und etwas Vorbereitung lässt sich die volle Wärmeleistung schnell wiederherstellen und gleichzeitig Energie sparen.
Luft in den Heizkörpern gehört zu den häufigsten Problemen in Heizsystemen. Sie entsteht durch verschiedene Ursachen und führt dazu, dass die Wärme nicht gleichmäßig verteilt wird. Das Entlüften ist eine wirksame Lösung, die ohne Fachkenntnisse umgesetzt werden kann. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Heizkörper richtig entlüften und worauf Sie dabei achten sollten.
Warum sammelt sich Luft im Heizsystem?
Luft gelangt auf verschiedenen Wegen in das Heizsystem. Bei der Erstbefüllung oder nach Reparaturarbeiten kann Luft eingeschlossen werden. Auch durch kleine Undichtigkeiten oder chemische Prozesse im Heizwasser entsteht über die Zeit Gas, das sich in den Heizkörpern ansammelt. Besonders in den oberen Stockwerken macht sich dies bemerkbar, da Luft nach oben steigt. Die Folge sind kalte Stellen am Heizkörper, Gluckergeräusche und ein erhöhter Energieverbrauch, da die Heizung mehr arbeiten muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
Welche Werkzeuge werden zum Entlüften benötigt?
Für das Entlüften der Heizkörper benötigen Sie nur wenige Hilfsmittel. Der wichtigste Gegenstand ist ein Entlüftungsschlüssel, der in jedem Baumarkt erhältlich ist und meist nur wenige Euro kostet. Alternativ kann bei manchen Ventilen auch ein Schraubendreher verwendet werden. Zusätzlich sollten Sie einen kleinen Behälter oder ein Tuch bereithalten, um austretendes Wasser aufzufangen. Ein Eimer unter dem Heizkörper bietet zusätzliche Sicherheit gegen Wasserflecken auf dem Boden. Diese einfache Ausstattung reicht vollkommen aus, um alle Heizkörper im Haushalt zu entlüften.
Wie läuft der Entlüftungsvorgang Schritt für Schritt ab?
Bevor Sie mit dem Entlüften beginnen, sollte die Umwälzpumpe der Heizung ausgeschaltet werden. Warten Sie etwa 30 bis 60 Minuten, damit sich die Luft in den Heizkörpern sammeln kann. Drehen Sie dann alle Heizkörper auf die höchste Stufe. Das Entlüftungsventil befindet sich meist an der oberen Seite des Heizkörpers, gegenüber dem Thermostat. Halten Sie den Behälter unter das Ventil und drehen Sie es mit dem Entlüftungsschlüssel vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn auf. Sie hören nun ein Zischen, wenn Luft entweicht. Sobald Wasser austritt, schließen Sie das Ventil sofort wieder. Wiederholen Sie diesen Vorgang bei allen Heizkörpern im Haus, beginnend mit dem untersten Stockwerk.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Entlüften?
Der ideale Zeitpunkt zum Entlüften der Heizkörper ist vor Beginn der Heizperiode im Herbst. So stellen Sie sicher, dass das System optimal funktioniert, wenn die kalten Tage beginnen. Auch während der Heizperiode sollten Sie bei Anzeichen wie Gluckergeräuschen oder ungleichmäßiger Wärmeverteilung nicht zögern, die Heizkörper zu entlüften. Mindestens einmal jährlich ist eine Entlüftung empfehlenswert, in älteren Systemen kann es auch häufiger notwendig sein. Regelmäßiges Entlüften trägt zur Effizienz der Heizanlage bei und kann die Heizkosten spürbar senken.
Was ist nach dem Entlüften zu beachten?
Nach dem Entlüften aller Heizkörper sollten Sie den Wasserdruck im Heizsystem überprüfen. Durch das Ablassen von Luft und Wasser kann der Druck gesunken sein. Das Manometer an der Heizungsanlage zeigt den aktuellen Druck an. Der optimale Bereich liegt meist zwischen 1,0 und 2,0 bar, abhängig von der Höhe des Gebäudes. Ist der Druck zu niedrig, muss Wasser nachgefüllt werden. Dies geschieht über den Füllhahn an der Heizungsanlage. Schalten Sie anschließend die Umwälzpumpe wieder ein und kontrollieren Sie, ob alle Heizkörper gleichmäßig warm werden. Bei Unsicherheiten oder wenn der Druck häufig abfällt, sollte ein Fachmann das System überprüfen.
Welche häufigen Fehler sollten vermieden werden?
Ein häufiger Fehler ist das zu weite Öffnen des Entlüftungsventils, wodurch zu viel Wasser austritt und der Systemdruck stark abfällt. Drehen Sie das Ventil daher nur so weit auf, bis Sie das Zischen der entweichenden Luft hören. Ein weiterer Fehler ist das Entlüften bei laufender Umwälzpumpe, da dann die Luft nicht vollständig entweichen kann. Auch das Vergessen der Druckkontrolle nach dem Entlüften kann zu Problemen führen. Achten Sie zudem darauf, das Ventil nach dem Entlüften fest zu schließen, um Wasserverlust zu vermeiden. Mit diesen Hinweisen gelingt das Entlüften problemlos und die Heizleistung wird effektiv wiederhergestellt.
Fazit
Das Entlüften von Heizkörpern ist eine einfache und effektive Maßnahme, um die Heizleistung zu optimieren und Energie zu sparen. Mit minimalem Aufwand und den richtigen Werkzeugen können Sie diese Aufgabe selbst durchführen und so für ein angenehmes Raumklima sorgen. Regelmäßige Wartung und Aufmerksamkeit für Anzeichen wie Gluckergeräusche helfen dabei, das Heizsystem langfristig effizient zu betreiben.