Fliesen verfugen: Anleitung für dauerhafte Abdichtung

Das Verfugen von Fliesen ist ein entscheidender Schritt bei der Verlegung von Fliesen im Haus oder Garten. Eine fachgerechte Verfugung sorgt nicht nur für ein ansprechendes Erscheinungsbild, sondern schützt auch vor Feuchtigkeit und erhöht die Langlebigkeit der Fliesenoberfläche. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Fliesen professionell verfugen und worauf Sie achten sollten, um eine dauerhafte Abdichtung zu gewährleisten.

Die Verfugung von Fliesen mag auf den ersten Blick wie eine einfache Aufgabe erscheinen, doch sie erfordert Sorgfalt und die richtige Technik. Ob im Badezimmer, in der Küche oder auf der Terrasse – gut verfugte Fliesen sind widerstandsfähig gegen Wasser, Schmutz und mechanische Belastungen. Mit den richtigen Materialien und einer systematischen Vorgehensweise können auch Heimwerker diese Arbeit selbst durchführen und professionelle Ergebnisse erzielen.

Welche Materialien und Werkzeuge werden benötigt?

Für das Verfugen von Fliesen benötigen Sie zunächst das passende Fugenmaterial. Zementäre Fugenmassen eignen sich für die meisten Anwendungen im Innenbereich, während flexible Fugenmörtel besonders für Bereiche mit Bewegung oder Feuchtigkeit geeignet sind. Epoxidharzfugen bieten höchste Widerstandsfähigkeit, sind jedoch schwieriger zu verarbeiten. Neben dem Fugenmaterial benötigen Sie einen Fugengummi oder eine Fugenkelle, einen Schwamm, einen Eimer mit sauberem Wasser und gegebenenfalls Fugenkreuze zur gleichmäßigen Fugenbreite. Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille sollten ebenfalls zur Grundausstattung gehören, da einige Fugenmassen hautreizend sein können.

Wie bereitet man die Fliesenfläche vor?

Vor dem eigentlichen Verfugen muss die Fliesenfläche gründlich vorbereitet werden. Entfernen Sie alle Fugenkreuze und stellen Sie sicher, dass die Fugen vollständig frei von Kleberresten, Staub und Schmutz sind. Die Fliesenoberfläche sollte trocken und sauber sein. Bei frisch verlegten Fliesen ist es wichtig, die vom Fliesenkleber vorgegebene Trocknungszeit einzuhalten – in der Regel mindestens 24 Stunden. Überprüfen Sie die Fugenbreite: Sie sollte gleichmäßig sein und je nach Fliesengröße zwischen 2 und 10 Millimetern liegen. Ungleichmäßige Fugen können das Endergebnis beeinträchtigen und sollten vor dem Verfugen korrigiert werden.

Wie wird die Fugenmasse richtig angemischt?

Das korrekte Anmischen der Fugenmasse ist entscheidend für ein optimales Ergebnis. Befolgen Sie genau die Herstellerangaben auf der Verpackung bezüglich des Mischungsverhältnisses von Pulver und Wasser. Geben Sie zunächst die angegebene Wassermenge in einen sauberen Eimer und fügen Sie dann das Fugenpulver hinzu. Rühren Sie die Masse mit einem Rührquirl oder von Hand gründlich durch, bis eine homogene, klumpenfreie Konsistenz entsteht. Die Masse sollte cremig sein und nicht zu flüssig oder zu fest. Lassen Sie die angemischte Fugenmasse etwa fünf Minuten ruhen und rühren Sie sie dann noch einmal kurz auf. Mischen Sie nur so viel Fugenmasse an, wie Sie in etwa 30 Minuten verarbeiten können, da sie sonst aushärtet.

Welche Technik führt zu gleichmäßigen Fugen?

Beim eigentlichen Verfugen kommt es auf die richtige Technik an. Tragen Sie die Fugenmasse mit einem Fugengummi diagonal zu den Fugen auf die Fliesenfläche auf. Drücken Sie die Masse mit festem Druck in die Fugen, um Hohlräume zu vermeiden. Arbeiten Sie in überschaubaren Abschnitten von etwa einem bis zwei Quadratmetern. Ziehen Sie den Fugengummi mehrmals über dieselbe Fuge, um sicherzustellen, dass sie vollständig gefüllt ist. Überschüssige Fugenmasse wird dabei gleichzeitig von der Fliesenoberfläche entfernt. Achten Sie darauf, dass die Fugen leicht vertieft sind und nicht über die Fliesenoberfläche hinausstehen. Dies verhindert Stolperkanten und erleichtert die spätere Reinigung.

Wie entfernt man Fugenreste von der Fliesenoberfläche?

Nachdem die Fugenmasse leicht angezogen hat – dies dauert je nach Produkt und Raumtemperatur etwa 15 bis 30 Minuten – beginnt die Reinigung der Fliesenoberfläche. Verwenden Sie einen leicht angefeuchteten Schwamm und wischen Sie die Fliesen in kreisenden Bewegungen ab. Spülen Sie den Schwamm regelmäßig in sauberem Wasser aus und wechseln Sie das Wasser häufig. Vermeiden Sie zu viel Wasser, da dies die frischen Fugen auswaschen könnte. Nach der ersten groben Reinigung lassen Sie die Fläche etwa eine Stunde trocknen. Anschließend können Sie mit einem trockenen, fusselfreien Tuch den entstandenen Zementschleier entfernen. Bei hartnäckigen Rückständen kann nach vollständiger Aushärtung ein spezieller Zementschleierentferner verwendet werden.

Wie wird die Abdichtung dauerhaft geschützt?

Für eine dauerhafte Abdichtung ist die Nachbehandlung der Fugen wichtig. Lassen Sie die Fugenmasse gemäß Herstellerangaben vollständig aushärten – dies kann je nach Produkt zwischen 24 Stunden und mehreren Tagen dauern. In Feuchträumen wie Badezimmern oder Duschen empfiehlt sich die Anwendung einer Fugenimprägnierung. Diese schützt die Fugen vor Feuchtigkeit, Schimmelbildung und Verfärbungen. Tragen Sie die Imprägnierung mit einem Pinsel oder Schwamm auf die trockenen Fugen auf und lassen Sie sie einziehen. Silikonfugen sollten an den Übergängen zu Sanitärobjekten, Wänden oder in Ecken gesetzt werden, da diese Bereiche besonders bewegungsanfällig sind. Eine regelmäßige Reinigung mit pH-neutralen Reinigern trägt ebenfalls zur Langlebigkeit der Verfugung bei.


Das fachgerechte Verfugen von Fliesen erfordert Geduld und Präzision, ist aber mit der richtigen Vorbereitung und Technik auch für Heimwerker gut zu bewältigen. Eine sorgfältige Ausführung zahlt sich durch eine langlebige, wasserdichte und optisch ansprechende Fliesenfläche aus. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für jeden Arbeitsschritt und beachten Sie die spezifischen Herstellerempfehlungen für die verwendeten Materialien. So schaffen Sie eine dauerhafte Abdichtung, die Ihre Fliesen über Jahre hinweg schützt und in neuem Glanz erstrahlen lässt.